Montag, 24. September 2007

Gesund ist das nicht

Heute war ich erst müde, weil ich viel zu früh aufgewacht (und natürlich viel zu spät ins Bett gegangen) bin. Dann war ich hungrig, weil der Lateinkurs mitten in die Mittagszeit fällt, von 12 bis 14 Uhr. Dann war ich pleite, weil ich mein letztes Bargeld in dem Laden mit dem goldgelben "M" an der Tür ausgegeben hatte, aber zumindest war der Hunger weg. Anschließend dann durstig, weil ich auf der Bahnfahrt nach Hause nichts mehr zu trinken hatte, dann wieder müde, diesmal aber mit einsetzenden Kopfschmerzen, wahrscheinlich weil das Wetter sich mal wieder nicht entscheiden kann welche Jahreszeit wir denn nun eigentlich haben.
Als nächstes war ich kurzzeitig verzweifelt, während ich auf das Einsetzen der Wirkung von Kaffee und Aspirin gewartet habe, und langzeitig unmotiviert und faul, weil ich lieber am Rechner hing statt Caesar zu übersetzen.
Nochmal kurz mit Lolo und Bruder über Skype Bingo gespielt, über nachlassende Kopfschmerzen und Müdigkeit gefreut, und jetzt mache ich prinzipiell Latein, einen Satz habe ich auch schon. Und wie in den vergangenen Tagen (und überhaupt schon immer) auch, bin ich um so motivierter je später es ist. Wenn man bedenkt dass ich theoretisch einigermaßen früh aufstehen sollte könnte man zu dem Schluss kommen, dass mein Arbeitsverhalten eher suboptimal ist. Erst recht da ich ja meine Motivation nicht für sinnvolle Dinge verwende, sondern für diesen Blogpost.
Ich bräuchte mal einen neuen Biorhythmus, möglichst einen der mit drei Stunden Schlaf auskommt, und der sich eher in den Morgenstunden zur Arbeit verleiten lässt. Aber wenn mir niemand seinen überlassen will, schlage ich mir eben weiter die Nächte um die Ohren. Ob ich jetzt Battlefield spiele oder Latein übersetze, macht ja prinzipiell keinen Unterschied... außer vielleicht dass ich BF2 nicht zu Morgen durchgespielt haben muss.

Mittwoch, 19. September 2007

Die armen Römer

Dass ich im Moment mein kleines Latinum anstrebe hatte ich ja bereits mehrfach erwähnt... Montag hat nun der zweite Kurs begonnen, für den ich natürlich auch ein klein wenig mehr Arbeitsmaterial benötigt habe als für den ersten, das Schulbuch wird weggelegt, und dafür darf ich mich jetzt an die Übersetzung von Caesars Texten machen. Dazu braucht man natürlich ein Wörterbuch (und zwar ein möglichst gutes, weil das auch in der abschließenden Klausur verwendet werden darf), eine Grammatik, sowie besagte Texte Caesars. Dann noch ein kleines Heft mit den 500 häufigsten von Caesars Vokabeln, die man im Idealfall hätte lernen sollen um nicht alles nachschlagen zu müssen.
Gesamtwert: €56,60
Dazu noch das Buch vom ersten Kurs aufrechnen, das auch nicht gerade billig war. Immerhin ist das zumindest ein geringfügiger Ansporn den Kurs erfolgreich abzuschließen, damit die Investition nicht völlig umsonst war...

Montag, 17. September 2007

Die Gedanken sind frei

Letztens hab ich (wieder) den Film Thoughtcrimes gesehen. Das sollte wohl ursprünglich der Pilotfilm zu einer Serie sein, die wurde aber nie produziert weil der Film so ziemlich in der Versenkung verschwunden ist - zu Unrecht.
Die Story mag nicht die originellste sein, es geht um ein Mädchen bei dem sich auf ihrem Abschlussball plötzlich telepathische Fähigkeiten manifestieren, sie verbringt ein paar Jahre in der Klapse, und wird schließlich von der NSA gerettet, trainiert, und eingesetzt um einen Auftragskiller aufzuspüren. Letzteres macht sie zusammen mit einem Agenten, der für einige humorvolle Passagen nach dem eher düsteren Anfang sorgt. Es folgen Schießereien, Explosionen, Zyankalipillen, eine Autoverfolgungsjagd und eine Geiselnahme.
Die Handlung bleibt immer logisch, die Schauspieler überzeugen genauso wie die Technik (es gibt jedenfalls keine stark computeranimierten Passagen die toll aussehen sollen aber furchtbar unecht wirken, wie etwa in den neuen Star Wars Filmen), und das Potential für eine gute Serie wäre vorhanden gewesen - einer der wenigen Filme die die Kosten einer DVD wert sind, daher meine Aufforderung: Ansehen!
Und wenn jemand irgendwo den Soundtrack finden sollte, so möge er mich informieren, der war nämlich auch nicht schlecht.

Freitag, 14. September 2007

Shatner ohne Haare

Ich war mal so frei und habe die tollen Suchbegriffe die in der Vergangenheit Leute auf meinen Blog geführt haben bei SearchRequest eingetragen. Und das war nur die Spitze des Eisbergs...

Mittwoch, 12. September 2007

15 - Love

Eigentlich müsste ich diesen Post ja unter "Neulich in Battlefield" ablegen. Denn als ich neulich BF2 spielte, hörte ich plötzlich ein verdächtiges (lautes) Summen, und musste - zu meinem tiefen Entsetzen - eine Hornisse um die Lampe herumschwirren sehen. Dummerweise hatte ich weder im Biologieunterricht, noch bei elterlichen Einweisungen sonderlich gut aufgepasst, so dass ich zunächst unschlüssig über das weitere Vorgehen war. Vielleicht war es ja gar keine Hornisse sondern eine Bienenkönigin, und würde vor ihrem Ableben tonnenweise Verstärkung holen. Oder vielleicht war das nur ein Vorbote der Hornissenangriffsstreitmacht. Oder vielleicht hatten die Viecher sich ja im Dachboden ein Nest gebaut...
Eine schnelle Befragung der Bildersuche von Google räumte zumindest die Theorie mit der Bienenkönigin (oder der mutierten Riesenwespe) aus, denn es war tatsächlich eine Hornisse. Ich wollte dann aber doch keine genaueren Studien über das Verhalten von Hornissen anstellen, und habe statt dessen einfach gehofft dass es keine amerikanische war (Marke "wir lassen niemanden zurück"), zückte die Fliegenklatsche, wartete eine günstige Gelegenheit ab - etwa wenn das Tier nicht mehr die Lampe entlang krabbelte - und schmetterte es quer durch den Raum. Punkt für mich.
Hornissen haben übrigens eine exzellente Aerodynamik. Ich hatte zwar das Gefühl sie hätte sich noch kurz gegen die vermittelte kinetische Energie gesträubt, fügte sich dann aber, rollte sich zusammen, und schlug mit dem Kopf voran auf dem Boden auf. Noch ein paar Schläge nachgelegt, zur Kontrolle (mein Opa soll mir nicht umsonst durch Anschauungsunterricht vermittelt haben dass Wespen mit - im wahrsten Sinne des Wortes - gespaltener Persönlichkeit durchaus noch eine ganze Weile am Leben bleiben), aufkeimende Vorstellungen über Horden von Zombiehornissen die mich im Schlaf überfallen unterdrückt, Fenster und Dachboden nach weiteren Eindringlingen durchsucht, keine gefunden, zurück zu Battlefield.
Vielleicht sollte ich mir jetzt ein Kreuz in den Gürtel nähen, oder so.

Freitag, 7. September 2007

Der Weg ist das Ziel

In ferner Vergangenheit (vor sechs oder sieben Wochen muss das gewesen sein) hatte ich - so meine ich mich jedenfalls zu erinnern - erwähnt, dass ich an der Uni einen Intensivkurs für Latein besuche. Der erste Teil davon ist jetzt vorbei, ich habe ein halbes kleines Latinum (ein sehr kleines, quasi), und wenn alles gut geht dann in weiteren sechs Wochen ein Ganzes.
Da der Kurs an der Uni statt fand, und ich mich daher relativ häufig auf dem Weg zu beziehungsweise von selbiger hin respektive weg befand, die öffentlichen Verkehrsmittel nutzend (S- und U-Bahnen, die paar Minuten Busfahrt zum S-Bahnhof fallen dank Fahrrad aus), hatte ich reichlich Gelegenheit (nämlich an vier Tagen der Woche) mir noch einmal in Erinnerung zu rufen wie wenig ich von meinem durchschnittlichen Mitmenschen halte - und welch seltsamen Gestalten man in so einer Bahn teils begegnet.
Prinzipiell macht Fahrradfahren Freude, wenn das Wetter einigermaßen gut ist. Und was das angeht bin ich sehr tolerant, und halte auch strömenden Regen für einigermaßen gutes Wetter. Schlecht wird es erst, wenn es so richtig kalt wird, oder ich massiven Gegenwind habe, Eis und Glätte die Fahrt zum Abenteuer machen, oder ich schon beim ersten Tritt in die Pedale angesichts begeistert den Siedepunkt meines Blutes auslotender Sonnenstrahlen jedwede Körperflüssigkeit ausschwitzen muss. Glücklicherweise hielt sich das für die Dauer des besagten Kurses in Grenzen, es regnete einmal, ansonsten war das Wetter durchaus annehmbar. Da der Unterricht erst Nachmittags begann hatte ich auch keinen morgendlichen Stress, keinen Zeitdruck, musste nie die zu Hause vertrödelten Minuten mit Fahrrad aufholen, konnte immer ein paar Minuten eher losfahren, und musste nie befürchten die Bahn zu verpassen.
Ich erreichte die S-Bahn also generell in positiver Grundstimmung, hatte etwas zu lesen dabei, für unterwegs, und musste auch nur einmal umsteigen. Die Stimmung schlug aber meist schnell in eine leicht gereizte, angespannte Gemütslage um, die nicht einer gewissen inhärenten Agressivität entbehrte. Denn spätestens beim Umsteigen in die U-Bahn musste ich mich durch Massen stupider Menschen kämpfen. Zunächst die Deppen an den Bahntüren, denen das Konzept erst die anderen Fahrgäste aussteigen zu lassen, um dann selber leichter einsteigen zu können völlig fremd war, und die sich dementsprechend direkt vor den Türen aufgebaut hatten, und einen dann recht begriffsstutzig anstarrten wenn man versuchte sie durch geduldiges Warten in der Tür auf die missliche Lage aufmerksam zu machen. Da hilft aber alles nichts, Augen zu und durch heißt die Devise, und keine Rücksicht auf Verluste.
Die Deppen die nicht gerade vor den Türen standen gaben sich aber auch alle Mühe möglichst im Weg zu sein. Entweder sie schlichen langsam vor einem her, liefen in Schlangenlinien und ständig anderen Leuten vor die Füße, oder - und das macht immer noch am meisten Spaß - liefen zu siebt in einer Reihe gemütlich die einzige Treppe hinunter, von den Menschen vor und hinter sich, die vermeiden wollten die nächste Bahn zu verpassen, gänzlich unbeeindruckt. Der Vollständigkeit halber sei aber gesagt, dass mir gelegentlich auch Fahrradfahrer in Schlangenlinien vor der Nase rumgekreuzt sind und mich tunlichst am Vorbeikommen gehindert haben - das war aber zum Glück eher selten der Fall.
Einmal an den Treppenversperrern vorbeigezwängt kamen wieder kurzzeitig die Slalomläufer, bis zur nächsten Treppe zum anderen Bahnsteig hatte ich dann aber meist schon alle anderen überholt und war nun endgültig zutiefst genervt, hatte nun aber wieder eine kurze Phase der Entspannung vor mir, denn die U-Bahn war um die Zeit praktisch leer. Angekommen, ausgestiegen, zur Uni gelaufen, die Kurzfassung von Aeneas Flucht aus Troja übersetzt, zurück zur U-Bahn, und wieder heim. Die Rückfahrt war in der Regel nicht sonderlich anders als die Hinfahrt. Die Bahnen waren etwas voller, der Nervpegel etwas höher, die Wartezeit beim Umsteigen überstieg gelegentlich fünf Minuten, dafür wusste man aber dass man bald wieder daheim sein würde.
Es gab natürlich auch Ausnahmen. So durfte ich mich kürzlich über eine zwölfminütige Verspätung der S-Bahn freuen (spielende Kinder im Gleisbereich irgendwo weit, weit weg, die das gesamte Verkehrsnetz lahmgelegt haben). Dann gab es erhebliche Verwirrung bezüglich der Länge des Zuges - normalerweise fährt eine normallange Bahn, als ich sie passierte stand auf der Digitalanzeige irgendwelche blödsinnige Werbung über einen Tag der offenen Tür bei den S-Bahnen, ich ging also ans Ende des Bahnsteiges, um in den letzten Waggon zu kommen, damit ich direkt am Bahnhofsausgang aussteigen konnte. Da stand ich dann, da kam mir irgendwann ein Lokführer entgegen der mir mitteilte das die nächste Bahn als Kurzzug führe. Ich bedankte mich recht herzlich und machte mich auf den Rückweg. Gerade im Kurzzugbereich angekommen gab es eine Durchsage: "Der nächste Zug in Richtung Poppenbüttel fährt als Kurzzug." Na danke auch, weiß ich schon. Die Meldung veranlasste allerdings alle anderen Wartenden, sich in Richtung Bahnsteigsende in Bewegung zu setzen. Leicht verwirrt und an meinem Gehör zweifelnd folgte ich dem Herdentrieb nach hinten, erwiderte das Schulterzucken des mir entgegenkommenden Lokführers, und stieg in den letzten Wagen ein, als die Bahn endlich kam.
Kaum hatten sich alle gesetzt, kam eine erneute Durchsage, diesmal innerhalb der Bahn, man möge doch bitte aussteigen. Keine Reaktion, also blieb auch ich sitzen. Wenige Sekunden später eine erneute Aufforderung, also dachte ich mir ich stelle die Sache mit dem Herdentrieb mal auf die Probe, stand auf, und plötzlich bewegte sich alles wieder in Richtung Ausgang und in die vorderen drei Wagen, die dann natürlich entsprechend überfüllt waren. Auch da nur seltsame Gestalten. An vorderster Front war der japanische Opa mit seinem Enkel. Sie stiegen ein, stiegen wieder aus und betrachteten ein Werbeplakat für Fantasialand, warteten das obligatorische "zurückbleiben bitte" ab, und sprangen zurück in die Bahn. Drei Haltestellen weiter stiegen sie dann (wieder kurz bevor die Türen sich schlossen) um in die Bahn die andere Richtung zurückfuhr.
Ähnlich seltsam war der ganz auf harter Macker getrimmte Kerl neben mir, in der Hand das Handy, zugehörige Kopfhörer im Ohr, den gesamten Zug in Konzertlautstärke mit irgendwelcher Technogrütze beschallend. So weit so schlecht. Die Tracklist spielte dann aber als nächstes das Lied von der dicken Anna ab, woraufhin ich mir das Lachen verkneifen musste, er verzog keine Miene. Das erinnerte mich wiederum an die tolle Werbung irgendeines Sprachinstituts, bei deren Anblick in der U-Bahn ich auch jedes Mal lachen muss. Trotz allem konnte ich mich beherrschen, und auf dem Rückweg mit dem Fahrrad sogar knapp einer Nacktschneckenkongregation auf dem Bürgersteig ausweichen. Nicht aber der in Schlangenlinien fahrenden alten Frau auf dem klapprigen Fahrrad vor mir, die musste mich unbedingt noch bis zur nächsten Ampel ausbremsen. Und wie eingangs erwähnt - in zehn Tagen fängt der zweite Kurs an, und ich muss wieder vier Mal die Woche zur Uni...